Der kontaminierte Boden des Bebauungs- plangeländes muss ausgebaggert und abtransportiert werden (wohin eigentlich?). Das betrifft Böden der Schadstoffklasse größer LAGA Z 1.2 und somit fast das ganze Gelände, wie auf nebenstehender Abbildung zu erkennen ist. Die Baugenehmigung zur Verände- rung der vorhandenen Geländeoberfläche wurde am 14.Januar erteilt – die Bagger waren allerdings schon ab dem 4.Januar im Einsatz. Bevor der Boden abtranspor- tiert werden darf, muss er von zwei Gutachtern beprobt und freigegeben werden.
Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt kannte die Namen der Gutachter am 14.Januar (Donnerstag) noch gar nicht. Auch lag dem Amt eine fachgutachterliche Darstellung, wie die Baustelleneinrichtung und Geländemodellierung erfolgen soll, zu diesem Zeitpunkt nicht vor. Trotzdem hat das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt die Baugenehmigung erteilt!
Nebenbei bemerkt: die Baustelle existiert bereits seit Ende Oktober! Zunächst wurden die ganzen Rodungs- und Entwurzelungsarbeiten durchgeführt sowie der Müll abtransportiert und am 4. Januar begannen die Erdarbeiten. Am 19.Januar (Dienstag) wurde dann der erste Boden abtransportiert. Da muss wohl übers Wochenende reichlich gearbeitet worden sein um die Auflagen der Stadt Bochum erfüllen zu können.
Am 25. Januar wurde dann die Reifen-waschanlage in Betrieb genommen um zu verhindern, dass der kontaminierte Boden auf die Straßen gelangt. Doch die Reifenwaschanlage entpuppte sich eher als Reifenbenetzungsanlage, die dem Schlamm im Reifenprofil erst die nötige Viskosität verleiht, um ihn dann gleichmäßiger auf der Holtbrügge, der Karl-Friedrich Straße usw. zu verteilen.
Grund: eine neue Sportart – der Reifenwaschanlagensprint. Wer fährt am schnellsten mit seinem LKW durch die Anlage? Die Durchschnittszeit zwischen dem Start der Waschanlage bei der Einfahrt und Verlassen des letzten Reifens liegt bei 10 Sekunden. Ein Lkw hat es sogar schon mit 7 Sekunden geschafft. Die Polizei konnte kurzfristig bewirken, dass die Zeit auf ca. 30 Sekunden „hochgefahren“ wurde und die Asphaltschicht bis zur Holtbrügge gereinigt wurde. Doch schon am nächsten Tag rutschten die Durchfahrtszeiten wieder in den rekordverdächtigen Bereich.