Bauherr will sich nach Protesten absichern – Rodung am ehemaligen Bahnhof ist erfolgt
Das Gelände ist gerodet, aller Proteste zum Trotz – in den kommenden Monaten wird das Wohnbauprojekt am ehemaligen Bahnhof Weitmar realisiert. Eine friedvolle Bauzeit ist allerdings kaum zu erwarten. Schon bevor der erste Stein gelegt wurde, häuften sich die Beschwerden. Aktueller Anstoßpunkt: die Verkehrsführung und Wildpinkler. Zunächst kam es bei den Rodungsarbeiten zu Verkehrsstörungen. Vor Ort ist mittlerweile aber alles eingetaktet. Bei einem Ortstermin mit der Polizei wurde festgelegt, dass die LKW nicht mehr rückwärts aus der Baustelle fahren dürfen, ein Trampelpfad eingerichtet wird und die Fahrbahn einmal pro Tag gereinigt werden soll. Die Baustelleneinrichtung wird ab dem Frühjahr 2016 außerdem über ihr eigenes Grundstück führen. Die Anwohner an der Holtbrügge werden dann nicht mehr von dem Baustellenverkehr beeinflusst. Der eine oder andere Anwohner hatte sich außerdem gewundert, warum eine Security-Firma die Baustelle rund um die Uhr bewacht. „Wir müssen dafür sorgen, dass alles seinen ordnungsgemäßen Weg geht. Und als Eigentümer sind wir in der Beweispflicht“, erklärt Stefanie Adams von der Eckehard Adams Wohnungsbau GmbH in Essen: „Das ist eine reine Schutzmaßnahme. Wir wollen Ruhe in die Situation bringen.“ Bislang sei alles friedlich geblieben, aber nach all der Aufruhr rund um den Neubau wollen sich die Bauherren absichern. Zum Aufenthalt für die Security steht ein Bauwagen zur Verfügung. In den ersten zwei Wochen mussten die Aufpasser aber noch frieren oder sich zum Aufwärmen in ihre privaten Autos zurückziehen. Auch die mobile Toilette stand nicht von Beginn an auf der Baustelle.
Ein gefundenes Fressen für die Gegner des Bauprojektes, die sich sofort über Wildpinkler beschwerten. Viel Komfort hatten die Securitys am Anfang also nicht, aber viel Arbeit ebenso wenig. Viermal mussten sie eingreifen, immer wegen versuchtem Dieseldiebstahls an einem der Bagger. Dreimal schlugen sie die Täter in die Flucht, einmal rückte die Polizei schließlich an. Probleme mit den Anwohnern gab es nicht. Wenn das Grundstück komplett saniert ist und der Bau beginnt, soll der Einsatz der Security-Firma ein Ende haben. Geplant ist dies im Februar, wenn das Wetter im Winter mitspielt. Nach der Rodung steht aber zunächst noch die Bergbau-Sanierung an. „Bis jetzt liegen wir voll im Plan“, gibt Adams an.